Der Römische Gutshof bei der Gewerbeschule, Grötzinger Strasse 81

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1991 wurde diese "villa rustica" bei den Bauarbeiten der neuen Gewerbeschule freigelegt. Bis den Bauarbeitern die Bedeutung der Baureste klar wurde, waren bereits ca. zwei Drittel der erhaltenen Teile abgebaggert und zur Deponie gefahren worden.

Aber eigentlich hätte dies erst gar nicht passieren dürfen, denn es war schon im 19. Jh. bekannt, dass an dieser Stelle Reste eines römischen Gebäudes zu finden sind.

Wahrscheinlich wurde der Hof zwischen 110 und 140 n. Chr. erbaut. Die Gesamtgröße des Hauptbaus beträgt 33 x 25 Meter. Die Hauptfront ist nach Norden gerichtet, mit Blick in die Rheinebene.

Die zwei Eckrisalite schließen eine Raumflucht ein, die nur noch in Fundamenten erhalten ist. Dahinter war ein Innenhof, der von zwei weiteren Raumfluchten und einer hohen Mauer begrenzt wurde. Hinter dem östlichen Eckturm befindet sich ein Keller mit einer Sandsteintreppe. Unter dem westlichen Turm ist ebenfalls ein Keller, der bereits um 200 n. Chr. verfüllt und mit einem Estrich bedeckt wurde. Er ist ca. 5 x 5,5 Meter groß und hatte eine Holztreppe.

Rechts am Treppenabgang ist eine Nische für eine Öllampe und gegenüber der Treppe war ein Kellerfenster. In der rechten und linken Wand sowie links und rechts des Fensters sind insgesamt sechs Nischen in der Wand zu sehen, deren bogenförmige Überwölbung rot, grün und gelb bemalt waren. Die Fugen der, Mauer waren mit weißem Kalkmörtel ausgestrichen und mit feinen roten Linien nachgezogen.

1898 wurde der Grabstein des sehr alten Flavius Sterius aus dem 3. Jh. n. Chr. gefunden, der von dessen Sohn Flavius Vehemens gesetzt wurde. Sie könnten Besitzer des Gutshofes gewesen sein.

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