Vom Aussehen des mittelalterlichen Rathauses ist nichts Genaues bekannt, aber vom Neubau nach dem Stadtbrand ist noch eine Architekturzeichnung der Marktplatz-Fassade erhalten. 1715 wurde mit dem Neubau des Rathauses nach einem Riss des Baumeister Johann Heinrich Schwarz begonnen. Der Bau war im Stile der Renaissance und des Barock gehalten. Die beiden Volutengiebel, die Uhr, die Statue einer Justitia in der Mitte eines gesprengten Segmentgiebels und der nach rechts versetzte Balkon gaben dem einzigartigen Gebäude sein charakteristisches Aussehen. 1845 wurde das Rathaus vom Architekten Jakob Hochstätter völlig umgebaut und sein zum Platz passender Stil gewandelt. Die Fassade gliederte er streng symmetrisch, aus dem Volutengiebel machte er einen Treppengiebel und die Justitia verschwand. Im Rathaus befand sich ehemals ein Tanzboden, der für Hochzeiten genutzt wurde. Bei Feueralarm wurde die Glocke auf dem Rathaus geläutet, dann mussten die Durlacher mit Wassereimern auf dem Marktplatz antreten. Das Kaufhaus, das in manchen Städten ein Gebäude für sich bildete, war in Durlach im Erdgeschoss des Rathauses untergebracht. Hier standen auch die Metzelbänke der Metzger.
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